"FILM IM ERZIEHUNGSSEKTOR": ZU DEN KINDERFILMEN VON HARUN FAROCKI UND HARTMUT BITOMSKY AUS DEN 70ER JAHREN
29 April 2017

 

Filmprogramm im Rahmen der Ausstellung "Alleinanspruch" und der Filmreihe "Screening Room", ausgewählt und eingeführt von Arne Schmitt

Hartmut Bitomsky und Harun Farocki waren zwei Hauptfiguren des dokumentarischen Filmemachens in der BRD, nachdem sie 1968 wegen politischer Aktivitäten von der Berliner Filmakademie verwiesen wurden. Außerdem nahmen sie intensiv an einem zeitgenössischen Filmdiskurs teil, den sie als Redaktionsmitglieder der Zeitschrift "Filmkritik" Mitte der 1970er entscheidend mitprägten. Zuvor aber, in den Jahren 1972/73, drehten sie etwa ein Dutzend kurzer Filme für verschiedene Kinderfernsehsendungen: eine Zielgruppe, die man nicht unbedingt im Fokus ambitionierter Autorenfilmer vermuten würde. Doch einem Produktionsethos, der auf die Vermittlung von Thesen und die Veränderung von gesellschaftlichem Bewusstsein ausgerichtet war, entspricht es durchaus, sich diesem zukunftsträchtigen Publikum zuzuwenden. Die kluge Reduktion von wirtschaftlichen, technischen und kulturellen Fragen ihrer Gegenwart auf die kindliche Wahrnehmung in der vorliegenden Filmauswahl zu sehen, ist gerade heute ein großes Vergnügen - und ein seltenes dazu.

Das Filmprogramm wird eingeführt von Arne Schmitt, dessen Arbeiten momentan in der Temporary Gallery ausgestellt sind. Schmitt studierte Fotografie in Leipzig und Brüssel und beschäftigt sich in Bild und Text mit geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen von Architektur.


Förderung und Unterstützung

Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen


Bilder

Hartmut Bitomsky und Harun Farocki: Ausschnitte aus Kinderfilmen der 1970er Jahre