PLURIVERSALE VII
Lara Khaldi: The Museum Before the Museum
10 November 2017

 

Ein Vortrag im Rahmen der "Puriversale" von der Akademie der Künste der Welt, in Kooperation mit der Temporary Gallery

In ihrem Vortrag befasst sich Lara Khaldi, Akademie-Fellow und Kuratorin, mit der alten Frage, welche Bedeutung Museen und ihre Objekte für das Selbstverständnis eines Staates und seiner Bevölkerung haben - eine Frage, die an kaum einem anderen Ort komplizierter ausfallen konnte als in Palästina. Dort ist die Zahl der Museen, ungeachtet der extremen Herausforderungen beim Aufbau und Schutz von Sammlungen, in jüngster Zeit angestiegen. Khaldis Vortrag thematisiert diese neuen Institutionen und konzentriert sich auf die Besonderheit der Infrastruktur an einem Ort wie Palästina, das sich unter Besatzung befindet und noch kein "Nationalstaat" ist. Sie beobachtet, wie die Museen mit ihren Programmen Nationalstaatlichkeit antizipieren, und sie untersucht die Darstellung des Museums in den früheren und aktuellen Werken von Kunstschaffenden wie Noor Abuarefeh, Khalil Rabah, Khaled Hourani, Walid Raad und anderen Künstlern. Von diesen Werken ausgehend wirft sie die Frage auf, ob eine Musealisierung der Idee des Museums eventuell dazu führt, dass dessen Inhalt verschwindet.

Die freie Kuratorin Lara Khaldi (geboren 1982 in Jerusalem) lebt und arbeitet in Jerusalem. Sie hat verschiedene Ausstellungen und Projekte in Ramallah, Jerusalem, Kairo, Dubai, Oslo, Brüssel und Amsterdam kuratiert. Aktuell ist sie als Ko-Kuratorin beteilgt an Desires into Fossils: Monuments without a State, einer Reihe von Ausstellungen, die am Khalil Sakakini Cultural Center, Ramallah, gezeigt werden.


Bilder

Lara Khaldi: The Museum Before the Museum, 2017