SHELTER FT. SISA ARANGO
iSaAc Espinoza Hidrobo & Roman Jungblut
Di 5 Dezember, 16—21 Uhr
Am 5. Dezember materialisieren iSaAc Espinoza Hidrobo und Roman Jungblut ihr laufendes künstlerisches Forschungsprojekt für einen Tag, diesmal als performative Installation mit dem Titel "Shelter ft Sisa Arango" — als Einladung zu einem performativen Diskurs mit der Arbeit "Landschaftsmalerei" (2021—fortlaufend), einer Installation aus Samen, Erde, Ton, Büchern, Behältern und Kürbissen in der laufenden Ausstellung von Ines Doujak in der Temporary Gallery in Köln. In Doujaks künstlerischem Oeuvre steht eine Konstellation widerstandsfähiger Frauenfiguren im Vordergrund: rebellische Frauen, Landverteidigerinnen und einflussreiche weibliche Katalysatoren, die in globalen revolutionären Bewegungen eine zentrale Rolle spielen. Zu diesen Figuren gehört Dolores Cacuango Quilo, eine Kichwa-Führerin, die ihr Leben für die Rechte der indigenen Bevölkerung und der Bauern in Ecuador gab. Sie steht sinnbildlich für eine der von Ines Doujak ausgewählten "Samen" und ist ein wesentlicher Bestandteil der von Isaac & Roman durchgeführten Recherchen.
Obwohl Dolores Cacuango über keine formale Bildung verfügte, ist ihr bedeutender Beitrag zur Gründung der ersten zweisprachigen indigenen Schulen unbestreitbar. Sie erkannte die Notlage indigener Kinder im Bildungswesen und initiierte den zweisprachigen Unterricht, wobei sie sowohl Spanisch als auch die Kichwa-Sprache beherrschte.
In Verbindung mit dieser Ausstellung arbeitet das Duo mit Sisa Sarango zusammen, einer jungen Aktivistin, Bäuerin und Kichwa-Erzieherin, die über eine Internetverbindung aus den Anden in Ecuador einen Live-Diskussion führen wird. Ihre Anwesenheit soll die aktuelle Relevanz des indigenen Widerstands in ihrer lokalen Gemeinschaft unterstreichen.
Sisa, iSaAc und Roman laden die Besucher ein, sich auf diese kollektive Erfahrung einzulassen, die Essenz von Dolores wiederzubeleben und ihrem Vermächtnis zu gedenken, indem sie sich aktiv mit ihrer Erzählung und den Stimmen ihrer Nachkommen auseinandersetzen.
"Wir sind wie das Stroh in den Bergen der Anden: Wenn man es herauszieht, wächst es wieder nach. Und mit dem Stroh aus den Fjälls werden wir die Welt bedecken..."
"Shelter", inspiriert von den Anden, ist ein hybrider Ort, der greifbare und imaginäre Elemente in Einklang bringt und verschiedene Formen des Wissensaustauschs und Manifestationen über zeitliche und geografische Dimensionen hinweg beherbergt. Er ist ein Ort, an dem die kollektive Verkörperungserfahrung als grundlegende Kommunikationsform die Wiederbelebung von Gemeinschaften fördert, die an den Rand gedrängt oder aus den historischen Erzählungen gestrichen wurden, und so zum Verständnis unserer dringenden Bedürfnisse nach Widerstand und Zuneigung beiträgt.
Sisa Arango, eine engagierte Verfechterin der sprachlichen Rechte innerhalb ihrer Gemeinschaft, ist sowohl Mutter als auch engagierte ehrenamtliche Aktivistin. Sie ist vor allem als Pädagogin der Kichwa-Sprache und in landwirtschaftlichen Studien der Anden bekannt. Arangos akademische Aktivitäten konzentrieren sich in erster Linie auf die Erforschung von Strategien zur sprachlichen Wiederbelebung, wobei sie sich insbesondere auf die Pädagogik des Zweitspracherwerbs bei erwachsenen Lernenden spezialisiert hat.
Nach einer umfassenden Untersuchung und kritischen Analyse der in Ecuador angewandten pädagogischen Ansätze gründete sie ein Kichwa-Lernzentrum. Ziel dieser Initiative ist es, angehende Pädagogen auszubilden, Bildungsseminare für Mütter anzubieten, die ihre Kinder unterrichten wollen, und Menschen zu unterstützen, die sich auf den bereichernden Weg des Erlernens der Kichwa-Sprache begeben.
Um Sisa zu unterstützen, folgt den unten stehenden Links.
https://linktr.ee/SisaAnrango
https://www.instagram.com/sisanku_kichwa/
Instagram: @sisanku_kichwa
iSaAc Espinoza Hidrobo ist ecuadorianische Performer*in, Choreograf*in und Geiger*in und lebt in Deutschland. Ihre Arbeiten befassen sich mit transdisziplinären Konstellationen und experimentellen Fragestellungen der Echtzeitkomposition, Dekolonialität, Queerness und Ritualismus, die den lokalen Aktivismus stärken. Ihre Solo- und Kollaborationsarbeiten wurden an renommierten Orten in ganz Europa und Abya-Yala - Amerika gezeigt.
Instagram: @iSaAcEspinozaHidrobo
Roman Jungblut ist ein*e Musiker, Klang- und Medienkünstler*in mit Arbeitsschwerpunkt in Köln. Er*sie arbeitet sowohl alleine, als auch als Teil spartenübergreifender wechselnder künstlerischer / musikalischer Projekte und Gruppen. Seit etwa 2005 realisiert er*sie u.a. Medienkunst & Rauminstallationen – teils im öffentlichen Raum – sowie Kompositionen für Film-, Multimedia- und Bühnenproduktionen. Roman konzentriert sich in eigenen Arbeiten inhaltlich auf Themen wie Identität & Technologie, sowie soziale, kulturelle als auch persönliche Ängste und Spannungen. Neben einem großen Engagement am Ebertplatz in Köln, ist er*sie in vielen weiteren Community-orientierten Projekten involviert, wie Kulturhof Kalk, GENAU e.V. or Computerclub 2000.
Instagram: @RomanJungblut