REFRACTED SPACES
Filipa César & Louis Henderson
15 September 2017
Eine Cinéconversation, im Rahmen der Ausstellung "Filipa César & Louis Henderson: Op-Film. An Archaeology of Optics" und der Filmreihe "Screening Room"
"Wir betrachten die Leuchtturmlinse als Ausgangspunkt für eine Kritik westlicher Erkenntnistheorien, in denen optische Technologien zu militärischen und kolonialen Konstruktionen beitragen. Die Projektion von Licht einerseits und die Aufklärung andererseits sind eingebettet in Prozesse und gewaltsame imperiale Gesten des Entdeckens, Erleuchtens, Erfassens, Verstehens, und Rahmens, der Enthüllung und Inbesitznahme. Als gegenläufige Geste suchen wir in unserer Recherche nach Fluchtlinien vor jenen Schatten, die sich durch eine Politik der Opazität aufrecht erhalten."
Filipa César und Louis Hendersons Recherche führt von der Herstellung der Fresnel-Linse hin zu einem Museum über Leuchttürme und Navigationsgeräte, vom System des atlantischen Dreieckshandels, das mit den ersten europäischen Siedlern in der "Neuen Welt" begann, hin zum revolutionären Potential Optischer Kunst in Südamerika. Im Wechsel von 16mm-Filmbildern auf Celluloid, Screenshots und 3D Netzstrukturen des CGI spannt die Arbeit einen Bogen zwischen historischen Verfahren der optischen Navigation und neuen Algorithmen des Lokalisieren, von Einzelprojektion zu multi-perspektivischen Satellitenbildern. Indem die Künstler diese technischen Fortschritte fortlaufend in ihrem Filmmaterial und ihren Produktionsmitteln festhalten, entwickeln sie etwas, was sie als "ein Kino des Affekts, ein Kino der Erfahrung - ein Op-Film" beschreiben.
Förderung und Unterstützung
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
Bilder
Filipa César & Louis Henderson: Sunstone, 2017
Courtesy die Künstler
Die Werke der Ausstellung entstanden im Auftrag von Gasworks, London & Contour Biennial 8, Mechelen