SILVESTRE
João César Monteiro
7 Mai 2018
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung "Ana Jotta: DAS - IST - DAS ?" in Kooperation mit dem Kölnischen Kunstverein, Filmclub 813 und der Cinemateca Portuguesa, Museu do Cinema, I.P., Lissabon
João César Monteiro:
Silvestre, 1981
118 min, Port. mit Engl. UT
Farbe, 35 mm
Cinemateca Portuguesa, Museu do Cinema, I.P., Lissabon
Ort:
Filmclub 813
im Kölnischen Kunstverein
Hahnenstraße 6, Köln
"Sein Kino, selbst die Augenblicke, in denen es ins Schleudern gerät, hat die Resonanz von Kathedralen. Der Klang mag nicht immer göttlich sein, aber er ist stets berührt vom Glanz der Ekstase. Er ist ein einzigartiger Fall im portugiesischen Kino. Er ist der wichtigste Filmemacher seiner Generation." (Jorge Leitão Ramos, 1989)
In "Silvestre" verbindet João César Monteiro das Märchen des frauenmordenden König Blaubart mit einer portugiesischen Fabel aus dem 15. Jahrhundert, in der sich eine junge Dame als Ritter verkleidet, um ihren Vater zu retten. Der Film inszeniert die mittelalterliche, volkstümliche Überlieferung als ein traumartiges, bizarres und düsteres Gleichnis über patriarchalische Strukturen und das Nachleben des nationalen Erbes in der portugiesischen Gegenwart. Monteiro arbeitet mit einer langsamen und hypnotischen Bildsprache und hoch stilisierten Dialogen von Schauspielern. Die Handlung findet vor einem seltsam künstlichen Bühnenbild statt, das von Ana Jotta gestaltet wurde.
João César Monteiro (1939-2003) war portugiesischer Filmemacher und Schauspieler des Novo Cinema. Mit seinem unorthodoxen, polemischen und kontrovers aufgenommenen Stil gilt der Regisseur als einer der einflussreichsten und wichtigsten Akteure im portugiesischen Film. "Silvestre" wurde auf den 38. Filmfestspielen von Venedig 1981 im Hauptwettbewerb gezeigt.
Bilder
1 — João César Monteiro: Silvestre, 1981
Courtesy Cinemateca Portuguesa, Museu do Cinema, I.P., Lissabon