ART COLOGNE 2019
Temporary Gallery + And She Was Like: BÄM!
11 - 14 April 2019
Halle 11.1, Stand C2

 

Get a boost for your self-confidence and get some real feminist advice – and your nails done by artist Magdalena Kita! Overcome your fears and biases in conversation with psychologist Dr. Danie Meyer!

Magdalena Kita: I want some slashes / To go with those long eyelashes
Performance und Malerei
Do–Sa 12.30–14.00 Uhr + 16.00–18.00 Uhr, So 14.00–17.00 Uhr

Magdalena Kita präsentiert am Stand die Arbeit Animal Testing (2017), ein Vorhang aus Seide, und eine Auswahl feministisch-byzantinischer Ikonen aus der Serie Absolut Vanilla (2017–2019). Mit ihrer Performance soll eine Situation geschaffen werden, in der sich intime Gespräche über das Verhältnis von Geschlechtern in unserer Gesellschaft entwickeln können. Das Ritual des „Nägel-Machens“ verbindet die beteiligten Personen auf einer physischen Ebene und eröffnet somit den Raum, sich über den üblichen Smalltalk hinaus miteinander zu beschäftigen. Die Performance richtet sich an alle Identitäten, nicht nur an Frauen*!

Dr. Danie Meyer: Sticks and Stones
Beratungsgespräche
Do–Sa 14.00–16.00 Uhr

„Stock und Stein brechen mein Gebein, doch Worte bringen keine Pein.“ Dieses alte Sprichwort soll Kindern beibringen, den durch verbalen Missbrauch verursachten Schaden zu minimieren. Durch diese Verkennung der Wirkungsmacht von Worten wird aber auch die heilende Kraft von Worten unterschätzt. Die Narrative Expositionstherapie (NET) arbeitet mit Symbolen wie Stock und Stein, um traumatische Ereignisse, in denen Verletzungen erfahren oder zugefügt wurden, darzustellen. NET ist ein empirisch unterstützter, kurzfristiger Ansatz zur Behandlung von Trauma-Spektrum-Störungen bei Überlebenden von singulärem, multiplem und komplexem Trauma. Da wir bereits seit Generationen verlernt haben, die Kraft des Erzählens positiv für uns zu nutzen, können solche konkreten Symbole wie Stock und Stein helfen, subjektive Beobachtungen und Annahmen über Frauen* und Männer* auszudrücken und unsere Erfahrungen bzw. das Verhältnis zwischen diesen neu zu beschreiben. Die Sessions sollen eine Grundlage bieten, um ein Gespräch über die Verletzten und die Verletzenden anzuregen.

Am Messestand präsentiert und zu erwerben sind:
Magdalena Kita, Animal Testing, 2017, Digitaldruck auf Seidengewebe
Magdalena Kita, Ikonen aus der Serie Absolut Vanilla, 2017–2019.
Isabella Fürnkäs, YOU CAN’T TOUCH THIS, BÄM!-Edition #1, 2017, Druck auf Baumwoll-Panty.
Publikationen der Temporary Gallery und von And She Was Like: BÄM! + Special Editions wie von Magdalena Kita designte Sticker für die Temporary Gallery.

Magdalena Kita studierte an der Kunstakademie Düsseldorf in den Klassen von Rita McBride, Tal R und Herbert Brandl. Zuvor war sie an der Kunsthochschule Kassel und studierte Malerei an der Academy of Fine Arts in Krakau. Sie lebt in Köln. 2017 erhielt sie eine Förderung des Ministeriums für Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW NRW für ein in Los Angeles realisiertes Projekt und nahm am Artist-in-Residence-Programm Superdeals in Brüssel teil, in Folge einer Residency in Athen. 2016 gewann sie den Van Bommel Van Dam Preis sowie eine Projektförderung der Kunststiftung NRW. 2010 wurde ihr der Nam June Paik Nachwuchspreis der Kunststiftung NRW verliehen. Zwischen 2006 und 2012 (Gründungs-)Mitglied des feministischen Performance-Kollektivs Congress.

Dr. Danie Meyer hat an der Universität Konstanz studiert und im Fachbereich Klinische Psychologie promoviert und an der Georgia State University den Bereich psychische Gesundheitsberatung mit einem Master of Science abgeschlossen. Sie ist auf die Bewältigung und den Umgang mit Trauma und Gewalt spezialisiert und bietet die Narrative Exposure Therapy (NET) als Intervention zur Unterstützung von Personen, die an Posttraumatische Belastungsstörung leiden. Sie koordinierte das vom Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats unterstützte Projekt Erinnerungen an Trauma und Gewalt (MemoTV), das die Epigenetik transgenerationaler Traumata in Burundi, Brasilien, Deutschland und Südafrika untersuchte (Laufzeit fünf Jahre). Seit fast einem Jahrzehnt unterstützt Dr. Danie Meyer Menschen bei der Formulierung und Strukturierung ihrer Lebenserzählungen, um systemische und zwischenmenschliche Gewalt anzusprechen und zu heilen.

And She Was Like: BÄM! ist ein aktives Netzwerk für Frauen* im Rheinland. Gestartet als Initiative von Frauen* aus Kunst und Design richtet sich BÄM! an alle Frauen* aus unterschiedlichen Altersgruppen und Berufen, mit unterschiedlichen Lebensentwürfen und Erfahrungen. And She Was Like: BÄM! steht für einen zeitgenössischen, intersektionalen Feminismus, der keinem Dogma folgt, Vielstimmigkeit, Diversität und Solidarität lebt, Geschlechter und Generationen verbindet. Wir wollen jegliche Diskriminierung, Unterdrückung, Zurücksetzung, Benachteiligung von Menschen beenden. Gemeinsam wollen wir neue Strukturen schaffen und unsere Unterschiede nutzen, anstatt sie als hinderlich zu erachten – und uns dafür einsetzen, dass allen Menschen in Zukunft gleichberechtigt und mit Respekt begegnet werden wird. Denn nur wenn sich ALLE Geschlechter dafür einsetzen, kann Chancengleichheit gelingen.

Kontakt:
And She Was Like: BÄM!
Leonie Pfennig
+49 (0)151 116 306 37
mail@andshewaslikebam.de


Förderung und Unterstützung

Kulturamt der Stadt Köln


Bilder

1 – Temporary Gallery, 2019
2 – 6 Foto: Jana Ludwig