Die Temporary Gallery wird im Dezember 2008 zunächst unter dem Namen „Rental Gallery“ nach dem Modell einer Mietgalerie in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins auf Initiative von den Galeristen Christian Nagel, Thomas Rehbein und Messeleiter Daniel Hug gegründet. Der zu dieser Zeit zunehmend abebbende Kunstmarkt in Köln sollte durch diese zusätzliche Ausstellungsfläche für internationale Kunstgalerien gestärkt werden. Im April 2009 bezieht die „Rental Gallery“ eine Industriehalle in der Kölner Innenstadt und eröffnet ihr Programm. Das Modell einer Mietgalerie setzt sich an dem Standort in Köln jedoch nicht durch: Ihr Name ändert sich in „Temporary Gallery“, Anfang 2012 stellt sie den Betrieb als Mietgalerie ein.

Im September 2012 eröffnet die Temporary Gallery erneut, nun in ihrer eigentlichen Gründungsform als gemeinnützig wirkender Kunstverein: Ausstellung, Vermittlung und Kooperation bilden seitdem die Eckpfeiler ihres Programms. Ihr besonderer Fokus liegt auf der Schnittstelle von zeitgenössischer künstlerischer wie kuratorischer Praxis und Theorie, deren Diskurs und Einbettung in einen breiteren kulturgeschichtlichen, wissenschaftlichen wie gesellschaftlichen Kontext. In 2013 geht die Temporary Gallery als Siegerin eines öffentlichen Wettbewerbs der Stadt Köln um ein neues "Zentrum für zeitgenössische Kunst" hervor und wird seitdem institutionell gefördert. Neben Einzel- und Gruppenausstellungen, Vortrags- und Filmreihen sowie Kooperationen mit Gastkuratoren und Universitäten bietet sie seitdem zusätzlich individuelle Projektberatungen an. In 2018 wird die Temporary Gallery mit dem ADKV-ART COLOGNE Preis ausgezeichnet.

Geleitet wurde die Rental Gallery von Daniel Müller (2009) und Caroline Nathusius (2010-2011). Von 2012-2018 war Regina Barunke künstlerische und geschäftsführende Leiterin der Temporary Gallery. In Januar 2019 hat Aneta Rostkowska die Leitung der Temporary Gallery übernommen.

Team

Aneta Rostkowska ist seit Januar 2019 Leiterin der Temporary Gallery, Zentrum für zeitgenössische Kunst in Köln. Sie ist Kuratorin und Autorin und Absolventin des de Appel Curatorial Programme in Amsterdam.  Neben ihrer Arbeit als Kuratorin unterrichtet sie Kunsttheorie, Kunstgeschichte und Philosophie an verschiedenen Universitäten. In ihrer Arbeit verfolgt Rostkowska experimentelle kuratorische Praktiken, bei denen politisch relevante Narrative in sorgfältig konstruierten sensorischen Umgebungen präsentiert werden. Rostkowska studierte Philosophie, Wirtschaft und Kunstgeschichte in Krakau, Poznań, Heidelberg und Frankfurt am Main. Sie arbeitete als Kuratorin an der Galerie für zeitgenössische Kunst Bunkier Sztuki in Krakau (2011-2016) und an der Akademie der Künste der Welt in Köln (2016-2018).

Gitte Moll ist seit vielen Jahren im Kulturmanagement tätig. Seit 2017 koordiniert sie für verschiedene Institutionen öffentlich geförderte internationale Ausstellungs- und Publikationsprojekte. Dabei verantwortet sie die organisatorische Umsetzung und die Budgetverwaltung. Zuvor arbeitete sie, nach einem geistes- und sozialwissenschaftlichen Magisterstudium, sowohl für privatwirtschaftliche Unternehmen als auch für Künstler*innen und Galerien.

Lisa Klosterkötter (sie/ihr) ist Kuratorin, Unterstützerin und Mitgestalterin soziokultureller Räume. Seit 2014 realisiert sie freie Projekte in Ausstellungsräumen, Institutionen und im öffentlichen Raum, in verschiedenen Stadtbezirken ebenso wie an peripheren Orten. In Zusammenarbeit mit Künstler*innen, Kurator*innen, Kollektiven und Institutionen arbeitet sie an Ausstellungen, Performanceprogrammen, Interventionen und partizipativen Formaten, die oftmals das unmittelbare Erleben in den Fokus rücken und künstlerische Arbeiten in eine übergreifende, immersive Erzählung oder thematische Klammer einbetten. Lisa Klosterkötter leitete u.a. Projekte wie Über Brücken - Bridging (Köln 2022-2024), DOLLHOUSES (Hamburg 2021, Köln 2023), Les Gardiennes, Kunstmuseum Bochum (2022/23), Das öde Haus, Center for Literature (Münster 2024), AIC ON - Das sogenannte Draußen (Köln 2023, 2024) und Gegenwart: Doing Youth (Hamburg 2020/21).
Seit 2023 realisierte sie gemeinsam mit Paula Erstmann das nachbarschaftliche Projekt Temporary Kitchen im Mauritiusviertel (Köln 2023), im Zuge dessen verschiedene Veranstaltungen mit der mobilen Küche der Temporary Gallery vorwiegend im öffentlichen Raum umgesetzt wurden. 2024 kuratierte sie gemeinsam mit Aneta Rostkowska die partizipative Ausstellung Blue Binding Ribbon in der Temporary Gallery.
2024 bis 2025 ist sie die künstlerische Leitung (Interim) der Temporary Gallery und vertritt gemeinsam mit Gitte Moll Aneta Rostkowska während ihrer Elternzeit.

Baptist Ohrtmann ist seit 2012 für die Temporary Gallery assistierend tätig. Er studierte Musikwissenschaften, Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität zu Köln.

Anna Bedkowska ist Kunsthistorikerin mit den Schwerpunkten Architektur des 20. Jahrhunderts und Kunst im öffentlichen Raum. Aktuell hauptberuflich als Registrarin und kulturwissenschaftliche Rechercherin tätig, unterstützt sie seit 2021 das Team der Temporary Gallery in den Bereichen Kommunikation, PR und Kunstlogistik.

Kris Dittel ist freischaffende Kuratorin, Redakteurin und Autorin mit Sitz in Rotterdam, Niederlande. Zusammen mit Aneta Rostkowska war sie 2022-23 Ko-Kuratorin der Ausstellung und Veranstaltungsreihe Unruly Kinships und der Studiengruppe Forms of Kinship.
https://krisdittel.com/

Christina Hanich ist seit August 2023 als projektbasierte Produktionsleitung für die Temporary Gallery tätig. Sie hat die mobile Küche Temporary Kitchen in Zusammenarbeit mit Raf Andra Bureau für Cooking as Performance mitgestaltet und produziert, die Produktionsleitung für Ines Doujaks Solo-Ausstellung Every courageous life is a song to the future übernommen und leitet aktuell die Solo-Ausstellung von Alberta Whittle …Moving Beyond the Time of Salt. Zudem koordiniert sie seit 2024 das Residenzprogramm.
https://www.christina-hanich.com

Stefan Lochmüller ist ein in Köln lebender Maler und Zeichner. Seit 2018 betreut er regelmäßig den Auf- und Abbau der Ausstellungen in der Temporary Gallery.

Paloma Nana (sie/ihr) ist freie Kulturwissenschaftlerin, Kulturproduzentin und Musikerin. Sie studierte Medienkulturwissenschaften, Afrikanistik und Kritische Gegenwartstheorien in Köln und Lüneburg. Seit 2020 ist sie in wechselnden und vielfältigen Funktionen für die Temporary Gallery tätig. Von 2023 bis 2024 war sie eine von zwei Ombudspersonen und Koordinatorinnen für institutionelle Zugänglichkeit, die im Kontext des EU-Netzwerkprojekts Islands of Kinships von der Temporary Gallery einberufen wurden. Im Rahmen der Ausstellung Unruly Kinships (2023) konzeptualisierte und organisierte sie die interdisziplinäre Veranstaltungsreihe It’s Fiction Like a Sitcom. Aktuell leitet sie das Jugendbildungsprogramm der Temporary Gallery, das u.a. eine Schulkooperation mit der Katharina-Henoth-Gesamtschule in Köln-Vingst beinhaltet. In ihrer Arbeit als Independent Researcher (unabhängige Forscherin) verschmelzen u.a. kritische, diskriminierungssensible Selbstreflexion, sowie postkoloniale und queerfeministische Forschung in Bezug auf widerständige Kultur- und Musikpraktiken.

Nada Rosa Schroer ist freischaffende Kuratorin in Köln und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunst und Materielle Kultur an der Technischen Universität Dortmund. Mit einer Vorliebe für feministische Science Fiction und posthumane Philosophie beschäftigt sich Nada Rosa Schroer mit kuratorischen und künstlerischen Praktiken, die die ökologischen, sozialen und psychologischen Folgen des kolonialen Kapitalozäns thematisieren. Im Mittelpunkt ihrer Forschung stehen postindustrielle Wasserkörper in Landschaften der Extraktion sowie die Entwicklung hydropädagogischer Methoden für einen Paradigmenwechsel in der Beziehung zum Wasser. Zuvor war sie Kuratorin am LWL-Museum für Kunst und Kultur Münster/ LWL-Industriemuseen, kuratorische Assistentin an der Akademie der Künste der Welt und arbeitete als Freischaffende u.a. mit Institutionen wie dem Rautenstrauch-Joest-Museum, PACT Zollverein, medienwerk.nrw zusammen.
Seit 2020 arbeitet sie regelmäßig mit der Temporary Gallery und hat dort die Programme Towards Permacultural Institutions. Exercises in Collective Thinking (2022, mit Julia Haarmann und Aneta Rostkowska), Curating Transformation: Allyship - Degrowth - Grounding (2023, mit Aneta Rostkowska) und Instituting in Circles: Ökologische Ansätze in Kunst und Kunstinstitutionen (2022) sowie die Ausstellung Anne de Boer & Eloïse Bonneviot: All of the Critters (2024) kuratiert.

Paulina Seyfried (sie/ihr) bezeichnet sich selbst als behindert, queer und weiß. Von Beruf ist sie Kunstwissenschaftlerin, freie Kulturproduzentin und strukturelle Beraterin. Seit 2014 ist sie als freie Kulturproduzentin in Köln, Düsseldorf und Berlin tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind kollaborative Projekte, Ausstellungsentwicklung, Künstler:innenmanagement und Organisationscoaching. Paulina ist Verfasserin von diversen Künstler:innen- und Ausstellungstexten und Produzentin verschiedenster freier Projekte und Institutionen, u.a. Rautenstrauch-Joest-Museum, Festival Theaterformen und insert female artist – literarisches Forum für feministische Stimmen. Seit August 2023 war sie Co-Leitung des Residenzprogrammes der Akademie der Künste der Welt in Köln und ab Juli 2024 Inklusionsberaterin bei un-label. Bei der Temporary Gallery ist sie aktuell als Koordinatorin für institutionelle Zugänglichkeit und lokale Kollaborationen im Rahmen des Creative Europe Projekt Islands of Kinship tätig. Weitere Infos: http://paulinaseyfried.de/


Verein

Vorstand
Thomas Rehbein, 1. Vorsitzender
Meyer Voggenreiter, 2. Vorsitzender
Lilian Haberer, Schatzmeisterin
Ilka Becker

Mitglied
ADKV Arbeitsgemeinschaft deutscher Kunstvereine
medienwerk.nrw
AIC Art Initiatives Cologne
CIMAM


Liste der Förderer und Unterstützer seit 2012

Strukturelle Förderung und Unterstützung
Kulturamt der Stadt Köln
Deltax contemporary, Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft mbH

Ausstellungsförderung
AC/E - Acción Cultural Española
Akademie der Künste der Welt
Arts Flanders / Kunsten en Erfgoed
Botschaft des Königreichs der Niederlande
Botschaft von Portugal / Instituto Camões
British Council
Creative Scotland
Culture Ireland
Danish Arts Foundation
Förderprogramm der Sparkasse KölnBonn, betreut durch die SK Stiftung Kultur
Fundação Calouste Gulbenkian
Goethe-Institut Deutschland
Hypo-Kulturstiftung
Institut français
Japan Foundation
Königlich Norwegische Botschaft
Kunststiftung NRW
LVR Landschaftsverband Rheinland
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (bis 2017)
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (seit 2017)
Mondriaan Fonds
Niederländisches Generalkonsulat
NRW KULTURsekretariat
OCA Office for Contemporary Art
PERSPEKTIVE - Fonds für zeitgenössische Kunst und Architektur
RheinEnergie Stiftung Kultur
Stiftung Kunstfonds

Sponsoring und sonstige Unterstützung
Boucherie–Design
Brandl Kunsttransporte
Farbanalyse
Gaffel Kölsch
Hotel Chelsea