AUF EIN GESPRÄCH
mit New Bretagne: Larifari Disko Party - Die Nostalgie im Würgegriff der Kunst
26 Oktober 2015

 

Gesprächsreihe mit Kuratoren und Gästen aus Köln und Umgebung über aktuelle Projekte und Fragestellungen an die zeitgenössische Kunst

Q: Nostalgie ist "not an emotion that is entertained; it is sustained", sagte Hollis Frampton zu seinem gleichnamigen Film. Warum interessiert euch - als Künstler und Kuratorenkollektiv - gerade heute diese achronistische und (emotionale) Form von Erinnerungspraxis?
A: Der Begriff Nostalgie wird von uns verwendet, um zeitgenössische Strategien und Techniken zu beschreiben, die wir als Reaktion auf die Slickness (post-) digitaler Ästhetiken und deren Affinität zu Oberfläche und Perfektion im Kontext futuristischer Realitäten wahrnehmen. Nostalgie verstehen wir in diesem Sinne jedoch nicht als die verklärende Rückkehr zum Vergangenen. Im Hinblick auf die künstlerische Praxis kann Nostalgie stattdessen einen Versuch darstellen, Zeit als inhaltliche und ästhetische Referenz non-linear zu denken. Eine Praxis, in der die Natur, das Fehlerhafte und das Organische ein neuartiges Comeback erleben.

New Bretagne sind Frieder Haller, Anna-Lisa Högler, Phung-Tien Phan, Alexander Schöpfel und Niklas Taleb - Studenten oder Ehemalige der Folkwang Universität der Künste in Essen. Belle Air ist ein artist-run space, der von New Bretagne organisiert und kuratiert wird.


Förderung und Unterstützung

Kulturamt der Stadt Köln


Bilder

New Bretagne, 2015
Courtesy New Bretagne