LIQUID DEPENDENCIES
Role-playing game
22 April, 14—20 Uhr (in Deutscher Sprache)
"Liquid Dependencies: What does a decentralised caring society look like" (2021—) ist ein Multiplayer-Rollenspiel für 10 Spieler, in dem langfristige gegenseitige Care-Beziehungen aufgebaut werden. Im Laufe des Spiels werden den Spielern Charaktere zugewiesen, die sie mit ihren eigenen Erfahrungen zum Leben erwecken müssen. Im Laufe von 4 bis 5 Stunden werden die Spieler 20 bis 30 Lebensjahre miteinander "verbringen" und eine Reihe von persönlichen und gesellschaftlichen Ereignissen bewältigen. Welche Art von Gesellschaft werden diese Spieler schließlich erschaffen?
Seit Februar 2021 hat das Spiel sechzehn interne Tests und zwölf öffentliche Tests auf der Shanghai Biennale und im Dolan Museum durchlaufen und mehr als 200 Teilnehmer angezogen, Tendenz steigend. Währenddessen hat das Spiel eine 30-köpfige ReUnion-Truppe hervorgebracht. Wenn Menschen das Spiel spielen, können sie oft nicht anders, als sich selbst und ihren persönlichen Wert zu projizieren, wenn sie Entscheidungen treffen und Geschichten für ihre Charaktere im Spiel weben. Die unterschiedliche Definition von Geschlecht und Beziehungen, der Wert von Sorgearbeit, die Bedeutung von Leben, Tod und Reichtum sowie eine Reihe sozialer Kontroversen tauchen nach und nach auf, während die Mini-Gesellschaft zwei bis drei Jahrzehnte im Spiel voranschreitet. In der Zwischenzeit haben die Mitschöpfer des Spiels ständig über die Grenzen und Verantwortlichkeiten der Plattform nachgedacht, beispielsweise über die unvermeidlichen Dilemmata von Datenschutz und Sorgfaltsethik, sollte das System im wirklichen Leben landen.
Liquid Dependencies (DE) wurde gemeinsam von Liquid Dependencies Theory (YIN Aiwen, Yiren ZHAO und Zoe ZHAO) und Elli Kuruş entwickelt, eine Version, die mit der Reflexion der sozialen Realität in Leipzig und Deutschland im Allgemeinen beginnt und nun in Köln landet. In der Temporary Gallery lädt Liquid Dependencies dazu ein, gemeinsam Peer-to-Peer-Beziehungen als Grundstein für eine gemeinschaftsorientierte, fürsorgliche Gesellschaft zu erkunden.
Die Teilnahme an der Spielsitzung ist kostenlos. Um an dem Spiel teilzunehmen, senden Sie bitte eine E-Mail an info@temporarygallery.org. Sie erhalten kurz darauf eine Willkommens-E-Mail als Bestätigung.
Spielsitzungen:
4 März, 12—18 Uhr
25 März, 12—18 Uhr
15 April, 12—18 Uhr
22 April., 14—20 Uhr
Nach dem Spiel haben die Spieler die Möglichkeit, mehr über das Spiel zu erfahren und sind eingeladen, an der Entwicklung einer Kölner Version mitzuwirken und Teil der Gastgebergemeinschaft zu werden.
Yin Aiwen ist praktizierende Designerin, Künstlerin, Theoretikerin, Strategin und Projektentwicklerin, die Text, Systemdesign und zeitbasierte Kunst einsetzt, um die sozialen Auswirkungen planetarischer Kommunikationstechnologien zu untersuchen. Sie setzt sich für beziehungsorientiertes Design als Strategie ein, um die Beziehung zwischen Technologie und Gesellschaft neu zu gestalten, umzugestalten und neu zu imaginieren. Neben internationalen Veröffentlichungen und Ausstellungen arbeitet sie auch als Strategin und Forscherin für kulturelle Institutionen. Yin erwarb einen MFA-Abschluss an der Designabteilung des Sandberg Instituut Amsterdam und einen BFA-Abschluss in Visueller Kommunikation am Beijing Institute of Fashion Technology. Sie ist kuratorische Tutorin am Master Institute of Visual Cultures (AKV | St.Joost) und Forscherin im Bereich "Autonomie in Art and Design" an der Avans Universität in den Niederlanden. Projekte wie ReUnion Network, Urbanizing the digital, und Commons. Art wurden von der NWO, dem Creative Industries Fund NL, dem Mondriaan Fonds, dem Amsterdam Fonds voor de Kunst und anderen finanziell unterstützt. Yins Arbeiten wurden auf renommierten Veranstaltungen wie der Shanghai Biennale re:publica, Transmediale, Art Basel Miami, Het Nieuwe Instituut usw. diskutiert und gezeigt. Sie erhielt ein Forschungsstipendium des Programms The New Normal des Strelka Institute (RU, 2017), des Art Center South Florida (US, 2017), des ZK/U Berlin (DE, 2019) und des Trust (DE, 2019). Sie ist Preisträgerin des INFORM-Preises für konzeptionelles Design im Jahr 2019.
https://www.yinaiwen.info/
https://www.reunionnetwork.org/
Bild
Yin Aiwen: Player receive a Personal Event card; Liquid Dependencies at Dutch Design Week; photo: Tom Doms
Förderung und Unterstützung:
Mondriaan Fund
Stiftung Kunstfonds and NEUSTART KULTUR
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Kunststiftung NRW
Creative Europe
DANCE ON TOUR Austria
With the kind support of the Kingdom of the Netherlands
Kulturamt der Stadt Köln
Deltax contemporary
Hotel Chelsea
Die Veranstaltung ist Teil eines größeren Unterfangens namens „Islands of Kinship: A Collective Manual for Sustainable and Inclusive Art Institutions“, bei dem die Temporary Gallery mit sechs internationalen Partnerinstitutionen zusammenarbeitet: Jindrich Chalupecky Society (Prag), Latvian Center for Contemporary Art (Riga), Frame Contemporary Art Finland (Helsinki), Julius Koller Society (Bratislava), Faculty of things that can't be learned (Skopje) und Stroom den Haag (Den Haag). Islands of Kinship wird vom EU-Programm Creative Europe kofinanziert.