MIT JOSEPH ZEHRER DURCH TV-ECKEN IN JUNGGESELLENWOHNUNGEN ZU PETER SELLERS "WILLKOMMEN, MR. CHANCE"
24 November 2012

 

Künstlerführung und Screening im Rahmen der Ausstellung "Paraphantoms"

"Wie stelle, wie setze ich mich zu meinem Fernseher? Joseph Zehrers Recherchen zu Ort und Status von Fernsehgeräten in Wohnungen, denen nicht verheiratete Männer (früher auch bekannt als "Junggesellen") leben, entwickeln eine Typologie von intimen Eins-zu-Eins-Konstellationen. Der Single-Mann und sein Gegenüber. Dass die meisten Männer, die Zehrer im Frühjahr 1997 in Köln und Berlin in ihren Behausungen aufgesucht hat, um deren jeweilige TV-Situation fotografisch zu dokumentieren, bildende Künstler oder kunstnahe Kreative waren, verleitet beim Betrachten der dabei entstandenen Fotografien zu Spekulationen über den Gestaltungswillen der betreffenden Junggesellen." (Tom Holert, In: Paraphantoms, 2012).

In Hal Asbys feinsinniger und zugleich bitterbösen Filmsatire "Willkommen, Mr. Chance" (Being There, 1979), die Joseph Zehrer im Anschluss an seine Einführung in die "TV-Ecken in Junggesellenwohnungen" zeigen wird, findet sich ein weiterer Junggeselle, der sein Haus nie verlassen hat und die Welt nur durch den Fernsehbildschirm kennt. Peter Sellers brilliert in seiner letzten Filmrolle als Gärtner Chance, der versucht, außerhalb seines Gartens den neuen Herausforderungen des Alltags gerecht zu werden.

Joseph Zehrer (geboren 1954 in Perbing, Niederbayern) ist Künstler und lebt und arbeitet in Köln.


Bilder
Joseph Zehrer: TV-Ecken in Junggesellenwohnungen, 1997
Courtesy der Künstler und Galerie Nagel Draxler