Das Projekt Kollaboratives (Ver-)Lernen möchte durch projekt- und ausstellungsbasierte Angebote der künstlerischen Vermittlung und Kollaboration Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Zugang zu Kunst- und Kultureinrichtungen erleichtern. Über die Zusammenarbeit mit Künstler*innen, Kurator*innen, Aktivist*innen und anderen Akteur*innen der Kunst- und Kulturbranche möchte es Netzwerke für junge Menschen innerhalb der Institution öffnen und sie dabei unterstützen, nachhaltige Beziehungen in- und außerhalb der Institution aufzubauen. Das Projekt möchte hierzu Räume des Austausches, des (Ver-)Lernens und der künstlerischen Kollaboration zwischen jungen Menschen und Akteur*innen der Kunst- und Kulturszene schaffen. Dabei sollen institutionelle und künstlerische Zugänge geschaffen und klassische Vorstellungen und Methodiken der linearen Bildungs- und Vermittlungsarbeit herausgefordert, dekonstruiert und umgedeutet werden.
Integraler Bestandteil des Projektes sind unter anderem Schulkooperationen:
Die Idee ist, den Kunstunterricht an Schulen zu begleiten und diese Teilhabe – oder auch Möglichkeit der Intervention – als einen Anlass zu nehmen, Künstler*innenpositionen, gesellschaftliche Diskurse und künstlerische Praktiken einzuführen, die für gewöhnlich nicht im klassischen Lehrbuch vorkommen oder unterrepräsentiert sind.
Das Programm entsteht u.a. unter der künstlerischen Leitung von Havîn Al-Sîndy, bildende Künstlerin und Kunstprofessorin, im Austausch mit den Teilnehmer*innen, sowie in Kooperation mit der Katharina-Henoth-Gesamtschule in Köln-Vingst, begleitet durch die Kunstlehrerin Tinani Van Niekerk.
Projektleitung & kuratorische Arbeit: Paloma Nana
Ehemalige Projektkoordination & künstlerische Vermittlung:
Ana Manhey Ahrens
Havîn Al-Sîndy (sie/ihr) lebt und arbeitet in Deutschland und Kurdistan. Sie studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart sowie an der Kunstakademie Düsseldorf. Parallel dazu absolvierte sie ein Studium der Biologie und Chemie. In ihrer künstlerischen Praxis verbindet sie wissenschaftliche und künstlerische Prozesse, um Sichtbarkeit zu hinterfragen, Sprachen für das Unsagbare zu finden und Ambivalenzen offenzulegen. Ihre Arbeiten sind prozesshaft, oft kollaborativ und entstehen im Dialog über Generationen hinweg. Die Figur der Mutter spielt dabei eine besondere Rolle, etwa in Uda oder der Installation Lehmhaus. Persönliche und kollektive Erinnerungen, ihre Verortung und Verschiebung stehen im Zentrum ihrer performativen und installativen Werke. Ihre Skulpturen aus Lehm, Gips, Ton, Erde oder Papier schaffen Räume der Begegnung und hinterfragen vermeintliche Selbstverständlichkeiten. So entstehen Arbeiten, in denen Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Innen und Außen, Wahrnehmung und Erwartung fließend werden. Ihr naturwissenschaftliches Interesse zeigt sich auch in ihrer Auseinandersetzung mit der Natur als gestaltender Instanz. Sie vergräbt Papier und lässt es sprießen, zeichnet im Wald mit Baumwurzeln und erforscht das Verdrängte und Ungesagte.
Sie ist Professorin für Kunst und lehrte in Kassel, Münster, an der University of Maryland und in Braunschweig.
Tinani Van Niekerk (sie/ihr), aufgewachsen in Südafrika, absolvierte nach einem Fine Arts-Diplom an der Vaal University ein Kunststudium an der Akademie Maastricht (Niederlande), das sie mit Unterstützung eines Stipendiums der Vaal Triangle Technikon begann und durch eine Förderung der Akademie Maastricht abschloss. An der Universität Bonn vertiefte sie ihre Kenntnisse in Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und englischer Literatur. Bereits während ihres Studiums unterrichtete sie Kunst an der Gesamtschule Gummersbach und legte 2013 ihr Staatsexamen ab. Seit 2016 lehrt sie Kunst, Musik sowie Darstellen und Gestalten an der Katharina-Henoth-Gesamtschule in Köln und koordiniert dort seit 2017 künstlerische Projekte in Zusammenarbeit mit Partnern wie dem WDR-Ensemble Musikfabrik, der Stiftung SK Kultur und der Temporary Gallery. Ihr besonderes Interesse gilt der Kreativität als interkulturellem und interdiversem Medium.
Förderung und Unterstützung:
Das Projekt wird gefördert von der RheinEnergieStiftung Kultur und Stadtsparkasse Köln/Bonn (Hier mit Herz)