QUEERE AUTOFIKTION
Reading Sessions in Kooperation mit Texte zur Kunst
Do 14 November
Moderiert von Aneta Rostkowska
Eintritt frei
in deutscher oder englischer Sprache
(Die Sprache wird von den Teilnehmern während des Treffens festgelegt)
Diese Reading Session ist der aktuellen Ausgabe der Texte zur Kunst zu "Literatur" gewidmet. Dabei legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf Vorstellungen von "queerer Literatur" und wollen diskutieren, wie gerade das Autofiktionale, das in den vergangenen Jahren äußerste Popularität erlangte, heute einen besonderen Spiegel der Außenwelt, politischer und sozialer Kontexte darstellt.
Lektüre:
Claude Haas: Vom Untergang der Autobiografie im Strudel der Autofiktion. Oder: Realität heute (Texte zur Kunst, Heft Nr. 115 / September 2019 "Literatur")
Peter Rehberg: Queere Autofiktion als Körperprotokoll (Texte zur Kunst, Heft Nr. 115 / September 2019 "Literatur")
Paul B. Preciado: Testo Junkie: Sex, Drugs, and Biopolitics in the Pharmacopornographic Era (The Feminist Press, New York, 2013)
General Sex: Daniel Loick über " Testo Junkie" von Paul B. Preciado (Texte zur Kunst, Heft Nr. 98 / Juni 2015 "Medien")
Wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen und die Texte erhalten möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an: info@temporarygallery.org
Über die Reading Sessions:
„Das Bedürfnis nach Diskussion und ihre wichtige Funktion entspringt nicht dem Wunsch oder der Sehnsucht, jemandes Ansicht zu einer Sache durchzusetzen (obgleich es nicht von der Hand zu weisen ist, dass viele Diskussionen aus genau diesem Grund stattfinden), sondern auf den Grenzen und der Unvollkommenheit der kreativen und insbesondere der kognitiven Fähigkeiten des Einzelnen.“
Roman Ingarden, Ein paar Worte über eine fruchtbare Diskussion, 1961
Laut aktueller Studien hat die fortschreitende Digitalisierung unseres Lebens dazu geführt, dass wir uns nur noch etwa acht Sekunden konzentrieren können. Damit liegen wir knapp hinter der durchschnittlichen Aufmerksamkeitsspanne des für sein Fokussierungsdefizit bekannten Goldfischs. Um dem entgegenzuwirken, führt die Temporary Gallery dieses Jahr eine neue, informelle (Selbst-)Bildungsinitiative ein - die Reading Sessions. Ziel ist dabei, Diskussionen über Themen im Zusammenhang von zeitgenössischer Kunst und Kunsttheorie sowie dem Programm der Temporary Gallery zu vertiefen und intensivieren. Die Lesungen finden einmal im Monat in unserem neu gestalteten Besucherbereich statt. Partner der Reading Sessions 2019 ist das 1990 von Stefan Germer (†) und Isabelle Graw in Köln gegründete Kunstmagazin Texte zur Kunst, das seit 2000 in Berlin erscheint. Im Jahr 2020 feiert das Magazin sein 30-jähriges Bestehen und die Lesereihe bietet Gelegenheit, wichtige Texte, die während des gesamten Bestehens für das Magazin verfasst wurden, kennenzulernen.
Texte zur Kunst steht für kontroverse Diskussionen und Beiträge international führender Autor/innen über zeitgenössische Kunst und Kultur. Neben grundlegenden Essays bietet die 1990 in Köln von Stefan Germer (†) und Isabelle Graw gegründete und seit 2000 vierteljährlich in Berlin publizierte Zeitschrift Interviews, Gesprächsrunden und ausführliche Besprechungen zu Kunst, Film, Musik, Markt und Mode ebenso wie zu Kunstgeschichte, Theorie und Kulturpolitik. Seit 2006 erscheinen der umfangreiche, jeweils einem spezifischen Thema gewidmete Hauptteil sowie ausgewählte Besprechungen in Deutsch und Englisch. In jeder Ausgabe wird die Zeitschrift von international renommierten Künstler/innen mit exklusiven Editionen unterstützt.
Bilder
1 — Abbildung aus Beatriz B. Preciado, Testo Junkie, New York: The Feminist Press, 2013; aus Daniel Loick über "Testo Junkie" von Paul B. Preciado (Texte zur Kunst, Heft Nr. 98 / Juni 2015 "Medien")