TOWARDS PERMACULTURAL INSTITUTIONS: CURATING TRANSFORMATION
Eine Workshopreihe zu sozial-ökologischen Transformationsprozessen in Kunstinstitutionen

 

Workshop 1: People Care: Allyship und Klimagerechtigkeit
Freitag, 20. Oktober 2023, 14 – 20.30 Uhr
Samstag, 21. Oktober 2023, 10:30 – 20:30 Uhr
Vortrag: Freitag, 20. Oktober, 19:30 Uhr, Antonia Alampi (keine Anmeldung notwendig)

U.a. mit: Antonia Alampi, Künstlerische Leitung Spore Initiative, Berlin; Jakeline Romero Epiayú, Umweltaktivistin, Kolumbien und Camilo Pachón, Künstler, Kolumbien; Ela Spalding, Künstlerin, Berlin; Angela Serino, Artist Residency Research Collective, Amsterdam; ama.twi, Köln

Workshop 2 : Fair Share: Degrowth
Freitag, 3. November 2023, 14 – 20.30 Uhr
Samstag, 4. November 2023, 10:30 – 20:30 Uhr
Vortrag: Freitag, 3. November, 19:30 Uhr, TBA (keine Anmeldung notwendig)

U.a. mit: Konzeptwerk Neue Ökonomie, Leipzig; Łukasz Jastrubczak & Małgorzata Mazur, CentrumCentrum, Stettin; Beni Tonka, Köln

Workshop 3 : Earth Care: Grounding Practices and Care
Freitag, 1. Dezember 2023, 14 – 20.30 Uhr
Samstag, 2. Dezember, 10:30 – 20:30 Uhr
Vortrag: Freitag, 2. Dezember, 19:30 Uhr, Lucia Pietroiuisti (keine Anmeldung notwendig)

U.a. mit: Lucia Pietroiuisti, Kuratorin für Ökologie, Serpentine Gallery, London; Biljana Ciric & Madeleine Collie, Study Pattern Collective, Australien/Serbien; Giulia Bellinetti, Leitung Future Materials Lab, Jan Van Eyck, Maastricht; Paula Erstmann, Künstlerin, Berlin

Ort: Temporary Gallery. Zentrum für Zeitgenössische Kunst, Mauritiuswall 35, 50676 Köln
Sprache: Englisch
Anmeldung unter: info@medienwerk-nrw.de

Wir bitten um Anmeldung für die Wochenenden bis
- 17. Oktober (1. Workshop)
- 1. November (2. Workshop)
- 29. November (3. Workshop)

Eine Anmeldung für alle drei Workshops zusammen ist möglich und gewünscht.
Für Vorträge ist keine Anmeldung notwendig.

Vor dem Hintergrund multipler sozialer und ökologischer Krisen nimmt die Workshopreihe „Towards Permacultural Institutions: Curating Transformation“ Überlegungen zur Anwendung permakultureller Prinzipien im Kulturbetrieb zum Ausgangspunkt für eine dreiteilige Workshopsreihe. Im Zentrum steht die Frage, welche Rolle Kunstinstitutionen in dringenden Transformationsprozessen hin zu einer ökologisch gerechten und dekolonialen Gesellschaft einnehmen können und welche Handlungsmöglichkeiten sie haben.

Als Reaktion auf die prekären Auswirkungen hyperkapitalistischer Produktions- und Beziehungsweisen weckt die Permakultur als Praxis und Philosophie zunehmend Interesse im Kulturbetrieb, wenn es darum geht, über neue Herangehensweisen an institutionelle Prozesse, Programmarbeit und räumliche Praxis nachzudenken.

Welches Potential bieten permakulturelle Prinzipien und ethische Grundsätze für Kulturinstitutionen? Welche Aspekte lassen sich auf den Kulturbetrieb übertragen und in kontextspezifische Handlungen übersetzen?

Der Begriff Permakultur setzt sich aus den Worten permanent und (Agri-)Kultur zusammen und kombiniert verschiedenen Wissensarten und Praktiken. Permakultur vereint sowohl Methoden aus dem ökologischen Anbau als auch Prinzipien zur Gestaltung sozialer Prozesse, die auf Ganzheitlichkeit, Regeneration, Horizontalität und Reziprozität zielen. Das Design permakultureller Abläufe und Systeme basiert auf einem Kreislauf aus Beobachtung, dem Experiment und der Anpassung. Es baut auf drei ethischen Grundsätzen auf: 1) Earth Care: Achtsamkeit für den Planeten und alle Mehr-als-Menschen. 2) People Care: Fürsorge für den Menschen und gerechter Zugang zu allen Lebensgrundlagen. 3) Fair Share: Gerechte Verteilung begrenzter Ressourcen.

Ausgehend von den ethischen Grundsätzen widmet sich “Towards Permacultural Institutions: Curating Transformation” drei spezifische Themen:

Im Sinne der People Care vertieft der Workshop zum Thema “Allyship” die Frage nach Möglichkeiten der Unterstützung lokaler Umweltgruppen und Klimagerechtigkeitsaktivist:innen und fragt nach Wegen, um solidarische und reziproke Beziehungen zwischen Akteur:innen und Gemeinschaften im sogenannten Globalen Süden und Norden aufzubauen.

Im Sinne des Fair Share schaut der Workshop „Degrowth“ kritisch und konstruktiv auf die Ansätze der Postwachstumsbewegung, speziell der Bildung für nachhaltige Entwicklung und befragt zentrale Strategien auf ihre Übertragbarkeit auf den Kulturbetrieb.

Im Sinne der Earth Care widmet sich der Workshop „Grounding“ auf kuratorische und institutionelle Praxen, die ökologische Regeneration zum Ziel haben und fragt nach dem Zusammenwirken von Ökologie, Pädagogik und körperlich-mentaler Fürsorge.

Die Workshops zielen auf den Transfer der Inhalte in die eigene institutionelle Praxis und bieten die Möglichkeit, den institutionellen/individuellen Status Quo zu analysieren, Visionen und Strategie zu skizzieren und erste Handlungsschritte zu identifizieren.

Im Anschluss an das Sommerseminar “Towards Permacultural Institutions: Exercises in Collective Thinking”, organisiert von der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen in Kooperation mit der Temporary Gallery, schafft die Reihe “Curating Transformation” zudem einen Raum, um die Permakultur kritisch zu befragen und über die Übersetzung von ihrer Ethik, Prinzipien und Methoden nachzudenken. Wie könnte eine permakulturelle (= sozial-ökologisch gerechte) Kunstinstitution aussehen?

Kuratiert von Aneta Rostkowska und Nada Rosa Schroer

Die Workshopreihe ist eine Kooperation des Büro medienwerk.nrw und der Temporary Gallery. Zentrum für Zeitgenössische Kunst in Köln.
Die Arbeit des Büro medienwerk.nrw wird aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert, in dessen Auftrag es Koordinierung, Professionalisierung und Beratung im Bereich der Medienkunst organisiert. Das Büro medienwerk.nrw ist beim HMKV Hartware MedienKunstVerein, Dortmund, angesiedelt.